Beschreibung
Fructus Myrtilli tot.
Heidelbeeren
Heidekrautgewächse
Wissenschaftlicher Name: Vaccinium myrtillus
Volkstümlicher Name: Blaubeeren, Mostbeere, Schwarzbeere, Staudelbeere,
Verwendete Pflanzenteile: getrocknete Beeren, Getrocknete Blätter
Inhaltsstoffe: Anthocyane, Catechin-Gerbstoffe, Flavonglykoside, Glykosid Arbutin, Myrtillin, Neomyrtillin, Vacciniin, Hydrochinon, Chinasäure, Pro-Vitamin A, Vitamin A & E, Fruchtsäure
Herkunft und Wissenswertes: Wenn eine kleine Beere liebend gern von Mensch und Tier „gesnackt“ wird, muss sie was ganz Besonderes sein. Denn sie hat beinahe die ganze Welt erobert und glücklicherweise findet man die Vitaminbombe in fast jedem Supermarkt wieder. Ursprünglich stammt die Pflanze aus Nordamerika, wo sie bevorzugt in lichten Wäldern und feuchten Moorgebieten wächst. Sie wurde früher von den Ureinwohnern hoch verehrt. Es hieße, sie wäre von den Göttern zu den Menschen geschickt worden, um diese vor dem Hunger zu bewahren. Auch die Native´s nutzten sie als Heilpflanze.
Heute und in unseren Breitengraden ist die Beere höchst beliebt als Zutat für Pancakes, Müsli und vieles mehr ist. Anfang des 20. Jahrhunderts begann man mit der Kultivierung der Beere, da die wildwachsende Pflanze recht schwer zu ernten war. Heute spricht man von der Kulturheidelbeere, die sich durch ihre Größe, dem helleren Fruchtfleisch und viel mehr Süße deutlich von der wilden Heidelbeere unterscheidet. Die wilde Art steht übrigens auch auf der Speisekarte der in den Wäldern lebenden Bären ganz oben, bevor es in den Winterschlaf geht. Denn Bären lieben ja bekanntlich alles was Süß ist.
Der griechische Arzt Dioskurides (um 50 n.Chr.) erwähnte die Heidelbeere erstmals als „vorzügliches Arzneimittel“ und setzte sie frisch, bei Darmträgheit und Verstopfung ein und als Nahrung für arme Leute und Hirten um die damalige magere Kost zu ergänzen.
Hildegard von Bingen scheint sich in der Zeit des Mittelalters näher mit der Pflanze beschäftigt zu haben, wie aus ihren Schriften hervorgeht erwähnt sie sie in <<getrockneter>> Form als „zusammenziehendes, kühlendes und stopfendes Mittel, bei Durchfallerkrankungen, Erbrechen und bei der Behandlung von Hämorrhoiden.“
In unserer heutigen Naturheilkunde wird das Vitamin „Lutein“ aus der Beere hochgeschätzt und <<dem Stärken der Augen>> zugeschrieben.
Doch auch die getrockneten Blätter sind in unserer Volksmedizin ein vielfach verwendetes Mittel und werden bei Husten, Magen- und Blasenerkrankungen bis hin zur Behandlung der Zuckerkrankheit verabreicht. Letzteres ist bis heute leider noch nicht medizinisch erwiesen und ist vor der Einnahme immer mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.
Die Blätter lassen sich übrigens auch sehr gut verräuchern und finden beliebten Einsatz beim Orakeln und Wunsch- und Glücksritualen. Denn die Pflanze steht für Glück und Schutz vor bösartigen Energien.
Als Tee sollte man ihn jedoch pur nicht zu lang einnehmen, weil die Glykoside der Blätter auf Dauer zu leichten Vergiftungserscheinungen führen können. Am besten verwendet man die Blätter in einer Teemischung, dann sind sie in ihrer Wirkung unbedenklich.
Unsere Empfehlung für eine gute Hausteemischung:
Brombeer-, Erdbeer-, Himbeer-, schwarze Johannisbeer- und Heidelbeerblätter; wer es etwas fruchtiger mag, gibt noch Hagebuttenschalen und/oder Hibiskus Blüten dazu, denn die Blätter aller aufgezählten Früchte sind NICHT fruchtig.
Alles zu gleichen Teilen mischen und als Haus-, Früh- und Abendtee genießen
Zubereitung: Für eine Tasse Tee werden 250ml kochendes Wasser mit 1EL getr. Heidelbeeren übergossen und weitere 10 Minuten im Topf auf dem Herd gekocht. Anschließend abseihen und 1-3 Tassen täglich in kleinen Schlucken trinken.
Die Heidelbeeren können auch im kalten Wasser angesetzt werden. Einige Stunden ziehen lassen, am besten über Nacht, abseihen und leicht erwärmen oder kalt trinken.
Inverkehrbringer: Kräuter- und Reformhaus Klocke GmbH Kopstadtplatz 7 45127 Essen
(Text: Christin Grieger © 10.01.2023)
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