Beschreibung
Folia ribis nigri conc.
Schwarze Johannisbeerblätter
Ribes Familie (Grossulariaceae)
Wissenschaftlicher Name: Ribes nigrum
Volkstümlicher Name: Ahlbeerblätter, Bocksbeerblätter, Gichtbeerblätter, Wanzenbeerblätter
Verwendete Pflanzenteile: Blätter
Herkunft und Wissenswertes: Die ursprüngliche Heimat der Schwarzen Johannisbeere wird in europäisch-asiatischen Waldgebieten vermutet und die Gebirge Persiens. Nachweislich ist bekannt das die Araber aus den Blättern einen Sirup bereiteten, den sie als Arzneimittel benutzten.
Die schwarzen Johannisbeerblätter haben eine relativ junge Heilpflanzen Geschichte. Zum ersten Mal tauchte die Pflanze im 16. Jahrhundert in der Signaturlehre auf und wurde fortan in Mitteleuropa angesiedelt. Seitdem die Pflanze ihre Bekanntheit erlangte, nutzte man die Heilpflanze als harntreibendes Mittel (Diuretikum). Vermutlich als erster beschrieb Peter Forestus (Petrus Forestus), der Harnverhalten und Blasensteine mit Johannisbeerblättern behandelte, die medizinischen Eigenschaften der Blätter.
Hildegard von Bingen nannte den schwarzen Johannisbeerstrauch auch „Gichtbaum“ und setzte die Blätter als Tee bei Rheuma und Gicht ein und zur Harnspülung bei geringfügigen Harnwegsbeschwerden. Auch bei Gliederschmerzen kam ein Teeauszug zum Einsatz.
In seiner Bewertung der Schwarzen Johannisbeerblätter entdeckte der Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel (HMPC / Committee on Herbal Medicinal Products) in einigen Labor Studien, entzündungshemmende Effekte, die auf den Flavonoid Gehalt zurückzuführen sind. Ein weiterer Effekt ist die Wachstumshemmung von Zellen und Gewebe und eine antivirale Wirkung.
Kräuterzubereitungen mit Schwarzen Johannisbeerblättern wirken schwach saluretisch (Ausscheidung von Salz über die Niere in den Urin) und diuretisch (harntreibend).
Früher waren die Blätter auch ein wichtiger Ersatz für Schwarzen und Grünen Tee. „Ein durchaus trinkbarer ´englischer Tee` lässt sich aus
Weissdorn,
Salbei,
Zitronenmelisse,
Waldmeister und
schwarzen Johannisbeerblättern als Geschmacksgeber bereiten und ähnelt somit dem Geschmack von Ceylon-Tee.“ Dorothy Hartman
Junge Johannisbeerblätter sind eiweißreich und besitzen einen leicht pilzaromatischen, erfrischenden, süß-säuerlichen Geschmack und sind deshalb sehr gut für die Küche geeignet, als Beigabe für Rohkostsalate, Suppen und Gemüsefüllungen.
Inhaltsstoffe: Flavonoide, Kämpferol, Delphinidin, Proanthocyanidine, Gerbstoffe, Phenolsäure, Phenolcarbonsäuren, ätherische Öle, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie z.B. Omega 3, Linolensäure, ALA etc., Vitamin C
Zubereitung: 250ml siedendes Wasser wird mit 1EL getrockneten Johannisbeerblätter übergossen und 10min ziehen gelassen. Anschließend abseihen und 1-3 Tassen in einer ruhigen Umgebung und in kleinen Schlucken genießen.
Inverkehrbringer: Kräuter- und Reformhaus Klocke GmbH Kopstadtplatz 7 45127 Essen
(Text: Christin Grieger © 01.06.2023)