Beschreibung
Zinnkraut
Equisetum arvense
Schachtelhalmgewächse
Wissenschaftlicher Name: Equisetum arvense
Volkstümlicher Name: Ackerschachtelhalm, Ackerzinnkraut/Acker-Zinnkraut, Fegekraut, Kannenkraut, Katzenschwanz, Katzenwedel, Pfannebutzer, Pferdeschwanz, Schaftheu, Scheuerkraut
Verwendete Pflanzenteile: Sommertriebe
Inhaltsstoffe: Kieselsäure, Saponine, Flavone, Kalzium, Kalium, Magnesium, weitere Spurenelemente
Herkunft und Wissenswertes: Der Ackerschachtelhalm ist in der gemäßigten Zone nördlichen Erdhalbkugel zu Hause. Er wächst auf Äckern, an lehmigen, feuchten Wiesenrändern, in Gräben und auf Böschungen. Die hellbraunen bis rötlichen Sporentriebe, die einem Pferdeschweif ähneln, haben der Pflanze ihren botanischen Namen equisetum für Pferdeschweif und arvum für Acker verliehen.
Wenn eine Pflanze es schafft, sich auf der Erde seit rund 400 Mio. Jahren zu behaupten, dann kann man ihr zurecht eine gewisse Widerstandsfähigkeit zuschreiben. Der Schachtelhalm gilt als lebendes, pflanzliches Fossil, das viele Jahrmillionen überdauert hat und gemeinsam mit Riesenfarnen und bis zu 30m Wuchshöhe die ersten Wälder bildete.
Den Namen Schachtelhalm trägt die Pflanze wegen ihres bemerkenswerten inneren Aufbaus. Während des Wachstums schiebt sich eine „Schachtel“ nach der anderen, ähnlich wie bei einem Teleskop, aus einem Trieb, der aus unterirdischen Wurzelknoten kommt. Im Volksmund gab man dem Schachtelhalm noch viele weitere außergewöhnliche Namen, die fast alle auf seine Verwendung zurückzuführen sind. Hakenschwanz, Reibwisch, Kannenkraut, Zinnkraut, Löffelkraut und Scheuerkraut sind nur einige davon. Jahrhunderte lang wurde er von Mägden als natürlicher Topfreiniger und zum Polieren von Zinngeschirr benutzt. Der Grund: In seinen Stängeln befindet sich Kieselsäure in Form winziger kleiner Zähne.
Innerlich wird das Schachtelhalmkraut vorwiegend als Tee eingesetzt. Der Tee muss als Abkochung zubereitet werden und mindestens 20 Minuten kochen, damit sich die Kieselsäure aus den Pflanzen löst.
Den Tee kann man verwenden, wenn man seinem Harnapparat oder seinem Bindegewebe etwas Gutes tun will.
Zur Blutstillung eignet sich am besten der frische Pressaft.
Verwechslungsgefahr: Leicht giftig ist der Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre), der auf feuchten Wiesen, Ufern und Mooren wächst und ist vor allem für Pferde sehr giftig.
Der Sumpfschachtelhalm eignet sich nicht als Heilmittel.
Inverkehrbringer:
Kräuter- und Reformhaus Klocke GmbH, Kopstadtplatz 7, 45127 Essen
(Text: C.Grieger © 02.06.2022)