Beschreibung
Folia trifolii rubr. tot.
Kleeblüte, rot
Familie: Schmetterlingsgewächse
Wissenschaftlicher Name: Trifolium pratense
Volkstümliche Namen: Rotklee, Weißklee, Wiesenklee, Fleischklee, Feldknoppern, Futterklee, Himmelsbrot, Honigklee, Hummellust, Steyrerklee, Sügerli, Zuckerblümli, Zuckerbrot
Verwendete Pflanzenteile: das Kraut mit Blüten
Inhaltsstoffe: Isoflavone, Proteine, Gerbstoffe, ätherisches Öl, Glykoside, phenolische Substanzen
Herkunft und Wissenswertes: Fast aus jeder Wild-Wiese lugen von Mai bis September die kugeligen rotweißen Igelköpfchen des Rotklees hervor. Und fast jeder kennt ihn, den Wiesenklee, wie er auch genannt wird. Seine Heimat ist hauptsächlich das voralpine Hügelgebiet. Europa, Asien und Nordafrika gehören auch zu seinem Verbreitungsgebiet. In Deutschland hat er sich ebenso weit verstreut und bevorzugt dabei feuchte, nährstoffreiche und kalkhaltige Böden wie Fettwiesen, Felder und lichte Wälder.
Zum Leidwesen vieler Gartenbesitzer wächst der Klee auch häufig unbeabsichtigt auf den Rasenflächen. Dabei stellt der Klee eigentlich recht hohe Ansprüche an den Standort, aber anscheinend werden diese Ansprüche auf vielen Rasenflächen aufs Beste erfüllt. Nur Staunässe mag die Kleepflanze nicht.
Klee hat die Fähigkeit Stickstoff aus der Luft zu binden und so den Boden mit diesem wichtigen Pflanzennährstoff anzureichern. Dadurch erhöht der Klee die Bodenqualität, die Bodenfruchtbarkeit und ist in von daher in der Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Auch für das Weidevieh ist er eine sehr beliebte eiweißreiche Futterpflanze geworden, aber auch Hummeln und Schmetterlinge lieben ihn. Denn die Blüten, mit ihren langen, engen Blütenröhren werden in erster Linie von Hummel-Arten bestäubt, die aufgrund ihrer Rüssellänge den tiefliegenden Nektar erreichen können.
Erst vor wenigen Jahren ist die Einsatzmöglichkeit als Heilpflanze entdeckt worden. Die wichtigste Anwendung ist wohl die Teezubereitung. Zum hormonellen Ausgleich in den Wechseljahren getrunken, als auch zur Förderung der Lebertätigkeit, der Verdauung und zur Gallensaftproduktion.
Zur Blutreinigung und als Frühjahrs-Tee-Kur eignet sich der Weißklee besser, denn ihm wird eine blutreinigende Wirkung zugeschrieben. In der Rekonvaleszenz können tatsächlich beide angewandt werden. Rot- und Weißklee sind wunderbar geeignet für Teeumschläge, z.B.
gegen rheumatische Schmerzen
und als Teeauflage bei einer Milchdrüsen-Entzündung.
Aufgrund seines hohen Phytoöstrogengehalts ist der Rotklee besonders bei Frauen beliebt, denn er lindert Menstruationsprobleme ebenso wie Wechseljahresbeschwerden. Der Klee verfügt aber auch über Eigenschaften, von denen sogar die Männer profitieren können. Denn er verbessert den Blutfluss, senkt das Cholesterin, beugt dem Knochenschwund im Alter vor und trägt zum Schutz der Prostata bei.
Rotklee liefert natürlich die für grüne Blattgemüse typischen Vital- und Mineralstoffe, nämlich insbesondere Magnesium, Calcium, Kalium, Niacin (Vitamin B3), Thiamin (Vitamin B1) und Vitamin C. Darüber hinaus enthält der Klee verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe (Flavonoide), deren antioxidative, antimikrobielle sowie antivirale Wirkung das Immunsystem entlasten und somit sehr zur Gesunderhaltung des Körpers beitragen.
Die ebenfalls enthaltenen Cumarine verbessern den Blutfluss, Salicylate wirken entzündungshemmend, Glykoside unterstützen die Herztätigkeit und ätherische Öle wirken antibakteriell und antimykotisch.
Das Östrogen-Phänomen
Besonders bemerkenswert ist die Kombination vier verschiedener Isoflavone: Genistein, Daidzein, Formononetin und Biochanin A.
Diese Isoflavone zählen zu den so genannten Phytoöstrogenen, die für zahlreiche Wirkungen des Rotklees verantwortlich sind.
Insbesondere in den mitteleuropäischen Regionen gilt die Pflanze als DER Phytoöstrogen-Lieferant schlechthin. Die Bezeichnung Phytoöstrogene ist eine Wortschöpfung, die pflanzliche Wirkstoffe beschreibt, welche dem menschlichen Östrogen vom chemischen Aufbau her verblüffend ähneln.
Die Phytöstrogene können daher auch regulierend in den Hormonhaushalt eingreifen, doch so stark wirksam wie die körpereigenen Hormone sind sie keineswegs. Daher ist der Klee auch für Frau UND Mann gleichermaßen wertvoll.
Die Wirkung der Phytoöstrogene hängt nun davon ab, wie viel eigenes Östrogen im Körper vorhanden ist.
Ist der Östrogenspiegel zu hoch, wie es bei manchen Frauen vor den Wechseljahren der Fall ist, zeigen sie eine anti-östrogene Wirkung. Das bedeutet, dass sich die Phytoöstrogene an die Östrogen-Rezeptoren heften und so verhindern, dass das wesentlich stärker wirkende körpereigene Östrogen daran andocken kann.
Bei einem zu niedrigen Östrogenspiegel, wie er bei Frauen in den Wechseljahren vorzufinden ist, stellt sich eine östrogenartige Wirkung der Phytoöstrogene ein, so dass der bestehende Östrogenmangel reduziert oder gar ausgeglichen werden kann.
Phytoöstrogene können also im Körper zu einem ausgeglichenen Hormonspiegel beitragen.
Ein angemessener Östrogenanteil im Körper
-fördert die Durchblutung sämtlicher Körpergewebe (Organe, Nervensystem, Knochengewebe, Haut etc.).
-begünstigt die Weitstellung der Venen-reguliert den Cholesterinspiegel und schützt so vor Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems
-steuert die Calcium-Einlagerung in den Knochen
-erhöht die Konzentrationsfähigkeit
-unterstützt einen gesunden Schlaf
-begünstigt eine positive, glückliche Stimmung
-fördert die Fetteinlagerung unter der Haut, damit sie weich und geschmeidig bleibt
-hält Wasser im Bindegewebe zurück – für eine glatte Haut
Diese Beispiele zeigen anschaulich, welche gesundheitlichen Folgen sowohl ein Mangel an Östrogen als auch ein Östrogen-Überschuss haben kann. Dies gilt natürlich für Frauen UND Männer gleichermaßen.
*Eine Studie…
…aus dem Jahr 2008 untersuchte die Auswirkungen des Rotklee-Extraktes auf die Prostata- und Leber-Gesundheit sowie auf die sexuellen Funktionen bei Männern mit erhöhten PSA-Werten (PSA= Prostata-spezifisches Antigen) gleichzeitig negativen Prostata-Biopsie-Befunden… Krankes Prostatagewebe produziert so viel PSA, dass davon sehr viel ins Blut gelangt und die PSA-Werte daraufhin steigen. Ein erhöhter PSA-Wert kann daher auf eine Prostataerkrankung hinweisen.
Die Probanden aus obiger Studie nun waren durchschnittlich 65 Jahre alt und erhielten über einen Zeitraum von einem Jahr täglich 60 mg Isoflavon-Extrakt aus Rotklee. Ihre jeweiligen Werte wurden alle 3 Monate gemessen. Nach Ablauf des Jahres konnte folgendes Ergebnis präsentiert werden:
“Der Extrakt wurde von allen Studien-Teilnehmern gut vertragen und verursachte keine Nebenwirkungen. Gleichzeitig konnte der Gesamt-PSA-Wert bei den Probanden um mehr als 30 Prozent reduziert werden (4)”.
Bei Wechseljahresbeschwerden
2007 stellte Dr. Martin Imhof von der Universitätsklinik für Frauenheilkunde in Wien eine randomisierte placebokontrollierte Studie mit Rotklee-Extrakt vor, an der 180 Patientinnen teilnahmen. Neben den menopausalen Beschwerden wurden auch der Einfluss auf die Stimmung, die Konzentration und das Schlafverhalten beobachtet.
Die Probanden erhielten über einen Zeitraum von 25 Wochen täglich 80 mg standardisierten Extrakt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen:
“Der Extrakt hatte einen signifikant positiven Einfluss auf alle Symptomatiken der Probanden. Während Hitzewallungen und Schweissausbrüche zurückgingen, verbesserten sich gleichzeitig Konzentration, Stimmung und Schlafverhalten”.
Schutz vor Tumorerkrankungen
Des Weiteren stellte Dr. Imhof Resultate einer Grundlagenforschung zum Einfluss von Rotklee-Extrakt auf das Tumorwachstum vor. Kultivierte MCF-7 Brusttumorzellen wurden dabei mit Phytoöstrogenen behandelt. Das sensationelle Ergebnis:
“Anstelle der angenommenen tumorfördernden Eigenschaft dieser Östrogene stellte sich das genaue Gegenteil heraus. Der Extrakt aktivierte sogar vermehrt DNA-Reparaturgene, so dass Dr. Imhof zu dem Ergebnis kam, dass der Extrakt vor einer Entstehung von Tumoren schützen könne”.
*Textauszug Quelle: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/ernaehrung/nahrungsergaenzung/heilpflanzen/rotklee
Zubereitung: 1-2 EL Rotklee (manchmal ist die Ware sehr grob geschnitten, dass man ihn nicht mit einem EL abmessen kann. Dann nimmt man nach Augenmaß) mit 250 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen, anschließend abseihen und 2-4 Tassen in kleinen Schlucken genießen.
Inverkehrbringer: Kräuter- und Reformhaus Klocke GmbH Kopstadtplatz 7 45127 Essen
(Text: Christin Grieger© 21.06.2025)
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