Beschreibung
Mönchspfefferkörner ganz
Mönchspfeffer
Familie: Lippenblütler
Wissenschaftlicher Name: Vitex agnus castus
Volkstümliche Namen: Keuschlamm, Tanis, Liebfrauenstroh, Keuchbaum
Verwendete Pflanzenteile: Früchte, Blätter
Inhaltsstoffe: Fettes Öl, ätherisches Öl, Flavone, Iridiode, Aucubin, Agnusid, Casticin
Herkunft und Wissenswertes: Ursprünglich ist der Mönchspfeffer in den Gebieten des Mittelmeeres, Südwestasiens und der Krim beheimatet. In Ländern wie Spanien und Italien wächst er auch heute noch wild. Bevorzugte Standorte sind dichte Waldböden und Bachläufe. Hier säumen die hübschen violett-blauen Blüten im Sommer die Ufer von Gewässern.
In den mittelalterlichen Klöstern wurden die Früchte des Mönchspfefferstrauches als Ersatz für Pfeffer in der Klosterküche verwendet um in ihren Klöstergärten ein Mittel gegen die fleischliche Lust zu kultivieren und dabei helfen, ihr Keuschheitsgelübde einzuhalten. Aus Mönchspfeffer gefertigte Amulette sollten ebenfalls zur Dämpfung des Geschlechtstriebes dienen. Mönchspfeffer wurde daher in fast jedem Klostergarten angebaut. Als Heilpflanze wurde er früher zudem gegen Verletzungen, bei Unterleibsleiden sowie Wasser-, Milz- und Lebersucht eingesetzt.
Im Altertum erfreute sich der Mönchspfeffer einer hohen kultischen Wertschätzung. So schmückten sich die Frauen Athens an einem achttägigen Fruchtbarkeitsfest zu Ehren der Göttin Demeter, mit den Blüten der Pflanze und legten die Blätter auf ihr Nachtlager, um ihre Keuschheit zu symbolisieren.
Und im 4. Jahrhundert v. Chr. empfahl sogar Hippokrates, der Urvater der modernen Medizin, die Einnahme der mit Wein vermischten Blätter der Pflanze gegen Blutfluss und zur Beschleunigung der Nachgeburt.
Das Laubgehölz ist auch unter den Namen Keuschbaum, Keuschlamm, Liebfrauenstroh oder Tanis bekannt. Alle Namen gründen auf der Annahme, dass der Mönchspfeffer den Geschlechtstrieb abschwäche. Dies wird auch im wissenschaftlichen Namen Vitex agnus-castus gespiegelt. Dabei steht „agnus” für „Lamm” und „castus” für „keusch”.
Ganz allgemein besitzen die Keuschlammsamen eine hohe Wirksamkeit bei der Behandlung von hormonellen Beschwerden von Frauen. Häufig wird er bei Menstruationsstörungen und zur Linderung des prämenstruellen Syndroms (PMS) eingesetzt. Vor allem bei unregelmäßigen und schmerzhaften Regelblutungen (Dysmenorrhoe) und schmerzhaft geschwollener Brust (Mastodynie) erweist sich Mönchspfeffer als wirksam. Auch bei Beschwerden während der Wechseljahre kann die Heilpflanze unterstützen.
Denn die getrockneten Keuschlammfrüchte greifen in die Steuerung des Zyklusgeschehens ein. Sie wirken ganz ähnlich wie der körpereigene Botenstoff Dopamin und können dadurch die Ausschüttung des Hormons Prolaktin senken. Dadurch unterstützen sie die Wiederherstellung des hormonellen Gleichgewichts. So wird das Zyklusgeschehen harmonisiert, Symptome des Prämenstruellen Syndroms klingen ab, d. h. Spannungs-, Schwellungs- und Schweregefühl in den Brüsten werden gelindert, die Reizbarkeit lässt nach, die Wasseransammlungen in Beinen und Händen gehen zurück, Verdauungsbeschwerden vermindern sich und Kopfschmerzen oder Migräne treten seltener auf.
Auch reguliert Mönchspfeffer bei Kinderwunsch in entsprechender Dosierung den Zyklus, da seine Wirkstoffe das natürliche Gleichgewicht körpereigener Hormone herfstellen. Durch Senkung erhöhter Prolaktinspiegel kann das follikelstimulierende Hormon (FSH) nun für einen „pünktlichen“ Eisprung sorgen. In der zweiten Zyklushälfte kommt die körpereigene Progesteronbildung in Gang. Durch die erhöhte Progesteron-Ausschüttung wird weiterhin die Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung des befruchteten Eis vorbereitet.
Zubereitung: 1 Esslöffel mit 250 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen, anschließend abseihen und 3 Tassen in kleinen Schlucken genießen.
Inverkehrbringer: Kräuter- und Reformhaus Klocke GmbH Kopstadtplatz 7 45127 Essen
(Text: Christin Grieger© 08.05.2025)