Beschreibung
Herba galeopsidis conc.
Hohlzahnkraut
Lippenblütler
Wissenschaftlicher Name: Galeopsis segetum Neck.
Volkstümlicher Name: gelber Hohlzahn, Saat-Hohlzahn, Hanfnessel
Verwendete Pflanzenteile: das Kraut
Herkunft und Wissenswertes: Der Gelbe Hohlzahn oder Saat-Hohlzahn ist in West- und Mitteleuropa heimisch. Er wächst bevorzugt auf sandigen, kalkarmen Böden sowie an Ackerrändern und Schotterflächen. Seine Blüten ähneln die einer Taubnessel und die Form seiner Blätter an die einer Hanfpflanze, was ihm seinen Volkstümlichen Namen gab.
Einst wurde er als Wundermittel gegen Lungenkrankheiten angepriesen. Heute hingegen zählt er zu den fast vergessenen Heilkräutern. In unserem Sortiment ist er jedoch fest verankert und eine wichtige Heilpflanze, wenn es um Entzündungen geht. Im Hohlzahn findet sich nämlich unter anderem die Substanz Harpagid, ein Wirkstoff, der auch in der Teufelskralle enthalten ist und der für seine entzündungshemmende, schmerzstillende Wirkung bekannt ist. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Iridoide aus dem Harpagid angegriffene Gelenksknorpel vor weiterem Abbau schützen und sich bei Steifheit und schmerzenden Sehnen und Gelenken positiv auswirken kann. Auch kann die Tierwelt von dem Kraut profitieren und als Futterzutat für Pferd und Hund beigefügt werden. Denn auch die vorhandene Kieselsäure wirkt sich positiv auf Menschen und Tiere aus, so wirkt sie bindegewebsstärkend und fördert die Haar- und Hornbildung sowie das Knorpelgewebe und ist im Körper gut verwertbar.
Schon in der Antike wurde das Kraut bei Erkrankungen der Atemwege verabreicht, später wurde ihm auch eine entwässernde und wundreinigende Wirkung nachgesagt. Im 18. Und 19. Jahrhundert war der Hohlzahn ein Bestandteil eines Wundermittels gegen die Schwindsucht und war unter den Namen „Blankenheimer Tee“ oder „Lieb´scher Auszehrungstee“ zu überteuerten Preisen auf dem Markt zu erwerben. Die Wirkung aber wurde nie bewiesen und so kam es schließlich zu einem Verkaufsverbot und der Hohlzahn geriet damit leider in Vergessenheit.
Inhaltsstoffe: Gerbstoff, Harpagid (Iridoiden), Kieselsäure, Saponine
Zubereitung: 250ml siedendes Wasser wird mit 1 EL getrocknetem Hohlzahnkraut übergossen und 10 min ziehen gelassen, abseihen und 1-2 Tassen täglich in kleinen Schlucken genießen.
Wer einen sensiblen Magen gegenüber Bitterkräutern hat, sollte den Tee sparsam dosieren und Verzehrspausen einlegen.
Inverkehrbringer: Kräuter- und Reformhaus Klocke GmbH Kopstadtplatz 7 45127 Essen
(Text: Christin Grieger © 07.01.2024)