Beschreibung
Herba leonuri cardiacae conc.
Herzgespann
Lippenblütler
Wissenschaftlicher Name: Leonurus cardiaca
Volkstümlicher Name: Bärenschweif, Herzgold, Mutterkraut, Mutterwurz, Wolfskraut, Herzheil, Herzkräutl, Löwenschwanz, Schwanzchrut
Verwendete Pflanzenteile: blühendes Kraut
Inhaltsstoffe: Iridoidglykoside: Ajugol, Ajugosid, Galiridosid; Leonurusbitterstoff, Flavonoide, Alkaloide, Apfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Phosphorsäure, Kalium, Kalzium, Harz, Gerbstoff
Herkunft und Wissenswertes: Das Herzgespann ist in Mitteleuropa sowie in Vorder- und Mittelasien heimisch. In Nordamerika wurde die Pflanze „eingebürgert“ und ist dann mit der Zeit verwildert.
Herzgespann sieht imposant aus und ist praktisch nicht zu übersehen. Es ist ein zähes, mehrjähriges Gewächs und wächst bevorzugt auf nährstoffreichen Böden. Es folgt gern der menschlichen Besiedlung und ist von daher oft an Mauern, Zäunen, an Wegrändern, Schuttplätzen oder auf trockenen Wiesen aufzufinden. Ihre zarten violett farbigen Lippenblüten sind ein absoluter Insektenmagnet und wenn sie sich an ihrem Standort einmal wohlfühlt zeigt sie es mit üppigem Wuchs. Sie lässt sich sehr gut im naturnahen Garten aber auch im Kübel halten.
Das Echte Herzgespann wird schon seit dem Mittelalter bei nervösen Herzbeschwerden, wie Herzrhythmusstörungen, Herzrasen oder Herzschwäche eingesetzt. Vor dem Mittelalter hat man es als Heilmittel bei Magenbeschwerden und -krämpfen genutzt. Das Wort „Gespann“ war früher ein Ausdruck für Krämpfe und so weist der Name auf die krampflösenden Eigenschaften der Pflanze hin.
Bereits 1485 beschreibt es Johann Wonnecke von Kaub in seinem Kräuterarzneibuch, dem „Gart der Gesuntheit“, als Medikament bei Herzkrankheiten und war als Durchblutungsförderer oder bei starkem Herzklopfen zu empfehlen.
Leonhart Fuchs schreibt 1543 in seinem <<Kreutterbuch>>: „Herzgespan ist fürtrefflich gut zu dem Klopffen des Herzens. Item zu dem Krampf und lemung der Glider.“
Damals war es eine gern gesehene und beliebte Heilpflanze und wurde auch in vielen Klostergärten angepflanzt. Von dort floh sie häufig in die Wildnis und verbreitete sich so.
Denn ihr „Wohlfühlstandort“ sorgt auch für massig viel Samenproduktion. Allerdings steht die Pflanze unter Naturschutz und darf im Freien nicht gepflückt werden!
Leider geriet das Herzgespann für eine ganze Weile in Vergessenheit. Erst im 20. Jahrhundert erinnerte man sich wieder an die Pflanze und begann sie wissenschaftlich zu untersuchen, bis die Forschung entdeckte, dass Herzgespann tatsächlich wirksam ist. Es wurde nachgewiesen, dass die Pflanze den Blutdruck senkt und die Kontraktion der Gebärmutter fördert. Deshalb darf Herzgespann nicht während einer Schwangerschaft eingenommen werden. Da es die Wehen fördert und sie frühzeitig einsetzen könnten. Zum Ende hin darf es dann verabreicht werden.
Die Kommision E Phytotherapie) empfiehlt das Kraut gegen nervöse Herzbeschwerden.
Zubereitung: Für eine Tasse Tee werden 250ml kochendes Wasser mit 1EL Herzgespannkraut übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Anschließend abseihen und 1-3 Tassen täglich in kleinen Schlucken trinken.
Inverkehrbringer: Kräuter- und Reformhaus Klocke GmbH Kopstadtplatz 7 45127 Essen
(Text: Christin Grieger © 04.01.2024)