Beschreibung
Folia dracunculi conc.
Estragon
Korbblütler
Wissenschaftlicher Name: Artemisia dracunculus
Volkstümlicher Name: Bertram, Biertram, Drachantkraut, Dragon, Dragonellikraut, Dragunwermut, Eierkraut, Kaisersalat, Schlangenkraut, Trachant, Trabenkraut
Verwendete Pflanzenteile: das blühende Kraut
Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Asparagin, Beta-Sisterol, Carvon, Cumarine, Estragol, Eugenol, Gerbstoff, Glutaminsäure, Kalium, Kampfer, Jod, Limonen, Menthol, Phenol, Phytosterine, Salizylsäure, Thujon, Vitamin C, Zink
Herkunft und Wissenswertes: Der Estragon ist in Südeuropa und Asien heimisch und ist uns als Küchengewürz wohlbekannt. Vor allem in den französischen und italienischen Gärten erfreut er sich an großer Beliebtheit und spielt dort in der Küche eine wichtige Rolle. Hingegen er in Deutschland ein wahrliches Schattendasein fristet und kaum in unseren Gärten anzufinden ist. In der französischen Küche gehört der Estragon zu den sogenannten „Fines herbes“: Petersilie, Schnittlauch, Kerbel und Estragon.
Der Estragon ist aber nicht nur wegen seines Aromas beliebt, er hat auch mehrere Heilwirkungen, die aber leider wenig bekannt und wenig verbreitet sind. Estragon liebt warme, sonnige Standorte, mit nährstoffreichem Boden der ausreichend bewässert wird. Und wenn er sich erstmal wohl fühlt, braucht er eine Menge Platz, an dem er sich großzügig ausbreiten kann. Ist er ausgewachsen, kann er bis zu 2m hoch werden.
Estragon ist ein naher Verwandter des Beifußes und Wermut und gehört somit zur gleichen Gattung der „Artemisia“ -Pflanzen an. Entfernt verwandt ist der Korbblütler auch mit der Ringelblume, Kamille und dem Löwenzahn.
In der Volksmedizin ist der Haupteinsatz der Pflanze die Stärkung der Verdauungsorgane und zur Anregung des Appetits, denn der hohe Gehalt an Bitterstoffen und die ätherischen Öle setzen den Verdauungsapparat in Bewegung. Früher wurde er altherkömmlich zu üppigen Mahlzeiten gereicht. Auch wird er bei Wechseljahres- und Frauenbeschwerden verabreicht. Im alten China wurde die Pflanze erstmalig 1000-2000 v.Chr. als Gewürz erwähnt.
In dieser Verwendung übernahmen ihn die Araber und brachten die Pflanze nach Europa. Ob die Spanier das Gewürz von den Mauren übernahmen oder die Kreuzfahrer es aus dem Heiligen Land mitbrachten, ist nicht zu entscheiden. Die Antike scheint den Estragon nicht gekannt zu haben, denn erst im 13. Jh. erwähnt ihn der Italiener Simon Genuensis. Der persische Arzt und Gelehrte Avicenna (980-1037) kannte ihn unter der arab. Bezeichnung “Tharchûn”. Genuensis machte daraus “tarcon”, was seine Landsleute aber missverstanden und daraus “drago” oder “dragone” hörten, weswegen man fälschlicherweise aber hartnäckig glaubte, der Estragon sei ein Mittel gegen Schlangen und Drachen. Entsprechend schrieb Tabernaemontanus über das “Drakonkraut”, von dem er sagt, dass es den Magen beruhigt, den Appetit anregt, den Harn treibt und bei Frauen die Menstruation auslöst. Die Franzosen entdeckten die aromatische Pflanze für ihre Küche und gaben ihr auch den heutigen Namen: “herbe au dragon” = estragon.
Estragon darf nicht in einer Schwangerschaft angewendet werden!
Zubereitung: Für 1 Tasse Tee werden 250ml siedendes Wasser auf 1EL getrockneter Estragon gegossen und 10min ziehen gelassen. Anschließend abseihen und 1-2 Tassen täglich in kleinen Schlucken trinken.
Inverkehrbringer: Kräuter- und Reformhaus Klocke GmbH Kopstadtplatz 7 45127 Essen
(Text: Christin Grieger © 09.08.2022)