Beschreibung
Radix dipsaci conc.
Kardenwurzel
Familie: Kardengewächse
Wissenschaftlicher Name: Dipsacus sativus, Dipsacus fullonum, Dipsacus sylvestris
Volkstümliche Namen: Igelkopf, Immerdurst, Kardätschendistel, Kämme, Kratzkopf, Krempeltestel, Raukarde, Strähl, Tuchkart, Venusbecken, Walkerdistel, Weberdistel, Weber-Karde, Wilde Karde
Verwendete Pflanzenteile: Wurzel
Inhaltsstoffe: Saponine, Iridoide, Kaffeesäurederivate, Inulin, Bitterstoffe, und das Glykosid Scabiosid
Herkunft und Wissenswertes: Die Karde ist in Europa heimisch. Aufgrund der Stacheln erinnert die Karde an eine Distel und wird manchmal auch Kardendistel genannt, obwohl sie gar keine Distel ist.
Sie bildet ihre eigene Pflanzenfamilie, und das obwohl der Name “Karde” eigentlich von “Carduus” (= Distel) hergeleitet wurde. Die zweijährige Pflanze wächst gerne auf steinigem Grund, auf Überschwemmungsflächen, frischen Erdaufschüttungen, an Ufern und auf Weiden. Früher wurde sie gern gesammelt und getrockneten, da man ihre stacheligen Kardenköpfe zum Karden (=Kämmen) der Wolle benutzte, eine wichtige Vorbereitung vor dem Spinnen zu Garn.
Als Heilpflanze ist die Karde relativ unbekannt. Durch die Fähigkeit ihrer Wurzel gegen Borreliose zu helfen, gewinnt sie jedoch zunehmend an Bedeutung, besonders in den letzten Jahren wurde sie auch in unseren Gegenden populär. Dies hängt unter anderem mit der fortschreitenden Ausbreitung von Zecken und der, von den Zecken übertragenen, Borreliose zusammen. Zur Behandlung dieser Erkrankung soll die wilde Karde zum Einsatz kommen.
Bereits im Mittelalter wurde die Karde hochgeschätzt und vielseitig genutzt. So wurde die Wurzel zur Behandlung von Warzen und Hautverletzungen eingesetzt. Die Wurzel soll darüber hinaus bei Lebererkrankungen, Gelbsucht, Magenbeschwerden und Hauterkrankungen Anwendung finden. Auch in der Homöopathie wird die Karde als Tinktur bei Hautproblemen und bei Tuberkulose angewendet. Innerlich soll die Karde auch schon früher bei Gelenkproblemen wie bei Rheuma eingenommen worden sein.
In der Naturheilkunde wird für die Behandlung der Borreliose meist eine Tinktur aus den Wurzeln angesetzt, welche mehrmals täglich über einige Wochen hinweg Tropfenweise eingenommen wird. Die komplette Behandlung soll dabei meist ein Jahr betragen, mit mehrmaligen Pausen zwischendrin.
Zubereitung: 750ml 32%iger Alkohol wird mit 100g Kardenwurzel übergossen und mindestens zwei Wochen ziehen gelassen. Anschließend abseihen und tropfenweise pur oder mit Wasser verdünnt einnehmen.
Inverkehrbringer: Kräuter- und Reformhaus Klocke GmbH Kopstadtplatz 7 45127 Essen
(Text: Christin Grieger© 31.03.2025)