Beschreibung
Flores macis plv.
Muskatblüte
Familie: Muskatnussgewächse (Myristicaceae)
Wissenschaftlicher Name: Myristica fragrans
Volkstümlicher Name: Macis, Macisblüte, Muskatnuss, Muskat, Muskatblüte, Myristicae semen, Nux Nucistae, Muskatsame, Nux moschata
Verwendete Pflanzenteile: Der Samenmantel der Muskatnüsse
Inhaltsstoffe: fette Öle, ätherische Öle wie Myristicin, Sabinen, Limonen, Eugenol
Herkunft und Wissenswertes: Der Muskatnussbaum ist auf den indonesischen Molukken-Inseln beheimatet und ist eine immergrüne, wildwachsende und bis zu 20 Meter hochwachsenden Pflanze, welche über 100 Jahre alt werden kann. Ähnlich wie Aprikosen hängen die Früchte an den Ästen. Wenn sie reifen, springen sie auf und geben die Muskatnuss frei.
Heute werden Muskatnussbäume auch auf Sumatra, Java, Borneo, Neuguinea, Madagaskar, Mauritius, Brasilien und einigen anderen Inseln kultiviert, ebenso in Vorder- und Hinterindien sowie in anderen tropischen Ländern. Wichtigstes Anbaugebiet nach Indonesien ist jedoch die Antilleninsel Grenada, wo immerhin 20% der Weltproduktion anfallen. Die Muskatnuss ist daher auch Bestandteil der Flagge.
Die Muskatblüte – auch Macis genannt – ist eigentlich keine Blüte, sondern der rote Samenmantel, der übrigbleibt, wenn man die Frucht des Muskatbaums von ihrem Fruchtfleisch befreit. Dies geschieht in Handarbeit, was die Muskatblüte zu einem kostbaren Gewürz macht. Der Samenmantel wird in der Sonne oder in speziellen Hallen mehrere Monate lang getrocknet und anschließend in Fäden gebrochen oder gemahlen.
Die orangefarbige bis braune Hülle (Blüte) wird in Handarbeit abgezogen, das macht sie, auch durch den Wildwuchs und eben dieser aufwändigen Handarbeit zu eines der teureren Gewürze, da man es aber recht sparsam verwenden kann, relativiert sich das wieder.
In der Volksmedizin gilt sie als Aphrodisiakum und Hypnotikum.
In Indien wird Muskatnuss gegen männliche Potenzstörungen verabreicht. Traditionell gebraucht man sie zur Konservierung von Speisen. Sie hat nämlich auch antiseptische und desinfizierende Eigenschaften.
Im Ayurveda wird sie gegen Durchfallerkrankungen eingesetzt. Diese Wirkung konnte in pharmakologischen Studien bestätigt werden. Darüber hinaus wirkt sie als mildes Analgetikum. Durch ihre antimikrobielle Wirkung kann sie auch bei Infektionskrankheiten sowie äußerlich angewandt werden.
Früher verabreichte man Muskatnuss auch zur Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit. Dies war ein beliebter Einsatzzweck bei Hildegard von Bingen. Im Mittelalter sagte man der Muskatnuss eine heilende Wirkung gegen die Pest nach. Aufgrund der antibakteriellen Eigenschaften kann das nicht ausgeschlossen werden.
In ganz großen Dosen ruft die Nuss Gastroenteritis und psychische Störungen hervor. Diese berauschende Wirkung rührt vom im ätherischen Öl enthaltenen Myristicin her. Die dadurch erzeugten Halluzinationen und der euphorische Zustand können über mehrere Tage hinaus anhalten.
Die halluzinogenen Stoffe sind auch in der Muskatblüte (Macis) enthalten. Diese wurde im Mittelalter bei Erkrankungen der Leber, der Milz und des Magens als Arznei verwendet. Ihre Eigenschaften und Anwendungsgebiete sind unter anderem
-adstringierend
-anregend
-antibakteriell
-beruhigend
-krampflösend
-menstruationsfördernd
-bei Blähungen, sowie Magenschwäche und -krämpfe, lösend
-bei Durchfall,
-Leber- und Gallenschwäche
-Rheuma, Gicht
-Herzschwäche
-Gedächtnisschwäche
-Schlaflosigkeit
-Ekzeme, Flechten, Herpes
Die erste gesicherte Überlieferung stammt vom byzantinischen Arzt Simon Seth, der im 10. Jahrhundert über die Muskatnuss schrieb, „dass sie dem Magen, der Leber und dem Herzen nütze“, aber auch vor deren übermäßigem Verzehr warnte, „weil sie dann den Eingeweiden schade“.
Die erste bekannte Anwendung von Muskat und Macis wurde im Mittelalter beschrieben und diente zu aller erst zur Aromatisierung von Bier.
Die Blüte riecht wunderbar blumig, feinwürzig, schmeckt etwas süßlich-bitter und ist um einiges feiner und dezenter im Geschmack und Aroma als die eigentliche Frucht des Muskatnussbaumes. Passt also hervorragend zu Bier.
Der Geschmack von Muskatblüte ähnelt dem von Muskatnuss, ist jedoch etwas milder und dezenter. Das Aroma der Muskatblüte zeichnet sich durch Nuancen von Zimt, Honig, Nelke und Karamell aus. Macis hinterlässt eine feine, angenehme Bitternote im Mund.
Wozu passt Muskatblüte bzw. Macis in der Küche?
Ebenso wie die bekanntere Muskatnuss kann Macis überall dort verwendet werden, wo ein warmes, mildes und leicht süßliches Aroma angesagt ist – zum Beispiel in Kürbis-, Spinat- oder Kohlgerichten. Auch in Suppen, Eintöpfen, Pürees, Saucen und Gratins macht sich Muskatblüte gut. Sehr beliebt ist sie zudem in Süßspeisen, eingemachten Früchten und heißen Getränken wie Glühwein, Punsch oder heißem Kakao. Muskatblüte gehört außerdem zu den klassischen Weihnachtsgewürzen und sollte daher in Lebkuchen oder Pfeffernüssen nicht fehlen. Darüber hinaus lassen sich auch asiatische Gerichte wie Curries oder Chutneys optimal mit Muskatblüte abrunden. Generell gilt: Schon eine kleine Prise Macis reicht aus, um geschmackliche Akzente zu setzen.
Anwendung: 1 Prise oder nach Bedarf auch mehr, den Speisen unterrühren, u.a. Quarkspeise, Quark aufs Brot; oder einem Getränk einrühren
Inverkehrbringer: Kräuter- und Reformhaus Klocke GmbH Kopstadtplatz 7 45127 Essen
(Text: Christin Grieger© 31.08.2025)
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Sehr gute Qualität, immer wieder gerne für Suppen und Eintöpfe.
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